Kinderschutzbund hat einen Team-Vorstand

Gwendolyn Huss nach elf Jahren an der Spitze verabschiedet – Quintett führt jetzt den Verein

Der Kinderschutzbund Burghausen-Altötting geht neue Wege.

Nicht nur, was das Personal in verantwortlicher Position angeht, sondern auch in Bezug auf die Quantität an der Spitze: Führte Gwendolyn Huss bisher als Vorsitzende den Verein, so ist es nun ein Team-Vorstand aus fünf Personen.
Durch eine Satzungsänderung haben die Mitglieder dies im Rahmen der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend möglich gemacht und die fünf Frauen einstimmig in ihr Amt gewählt.

Zwei Gesichter des Quintetts sind neu: Anna Spindler und Sabina Schneider-Reisinger.
Weiterhin in führender Position tätig sein werden derweil Mariella Röben, Maria Schallmoser und Brigitte Müller.
Nach elf Jahren an der Spitze des KSB hatte sich Gwendolyn Huss nicht mehr zur Wiederwahl gestellt; Monika Besier schied nach insgesamt 27 Jahren in verschiedenen Positionen aus.

„Eure Arbeit war und ist ganz wichtig. Ihr seid sichtbar. Und ihr werdet das in dem neuen Haus der Familie noch mehr sein“, lobte Bürgermeister Florian Schneider das Engagement. Dennoch sei es in seinen Augen richtig, nun auch neue Wege zu gehen. „Wir haben im Vorstand eine gute Kombination beisammen. Ihr werdet sicherlich auch in Zukunft viel mehr an Unterstützung leisten, als es euch die Stadt zeigen kann.“

Eingangs der Versammlung warb die scheidende Vorsitzende Huss für das neue Modell des Teamvorstands: „Wir haben schon von vielen positiven Erfahrungen berichtet bekommen. Das wird funktionieren.“ Im Vorfeld habe es nämlich durchaus Diskussion gegeben. Konrad Kammergruber stieß diese in der Versammlung abermals an: „Ich finde es ungewöhnlich und schade, dass sich nicht eine Person bereiterklärt zu kandidieren.“
Anna Spindler hielt ihm entgegen, dass alle fünf mit Familie und Beruf gut zu tun hätten und es sich zeitlich niemand leisten könne, alles alleine zu stemmen. „Gäbe es diese Variante nicht, stünden wir nun ohne Vorstand da.“
Dass es funktionieren wird, daran ließ sie keinen Zweifel: „Wir haben uns schon mehrfach zusammengesetzt, wir sind alle Teamplayer. Alle haben Lust.“
Am Ende stimmte auch Kammergruber der Satzungsänderung zu; sie erfolgte einstimmig.
Neben dem Team-Vorstand ging es bei den Neuerungen auch darum, die Amtsperiode von zwei auf drei Jahre zu verlängern und Einladungen künftig auch per Fax oder E-Mail schicken zu dürfen.

Maria Schallmoser sprach im Kassenbericht von einem „soliden Verein“. Mit einem Plus von knapp 5000 Euro habe man das Jahr 2019 abgeschlossen. Spenden in Höhe von gut 42.400 Euro standen unter anderem gut 68.400 Euro Lohnkosten gegenüber. „Alles in Ordnung“, befand Revisorin Eva Volkmer. Die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.

Allerlei Aktivitäten des Kinderschutzbunds stellte Familientherapeutin Anita Allmannsberger vor. Sie erwähnte Aktionen wie „Klassenpaten“, „Weihnachtswichtel“ oder das „Kinder-Kino“, in dem kleine Filmfreunde immer wieder auf ihre Kosten kommen. Präventionsprojekte wie „Echt Klasse“ und „Kind und Hund“ seien aber genauso wichtige Bestandteile beim Kinderschutzbund.
Zu diesen kommen 549 Beratungsstunden im Jahr 2019 dazu. „2020 haben die überwiegend am Telefon stattgefunden.“ Allmannsberger dankte Huss zum Abschluss, „elf Jahre so eine tolle Vorsitzende“ gehabt zu haben.

In der geheimen und schriftlichen Neuwahl erhielten alle fünf Mitglieder des neuen Team-Vorstands jeweils alle 20 Stimmen. Genauso die drei Beisitzer Sabine Krause-Lackerbauer, Christine Auberger und Yvonne Thienel sowie die Revisoren Eva Volkmer und Sabine Beier.

Die Mini-Kita im neuen Haus der Familie stand zum Abschluss im Mittelpunkt. Spindler sprach an, dass man sich lange über dieses Projekt Gedanken gemacht habe. Eine kleine Gruppe finde sie gut, so könne besser individuelle pädagogische Arbeit geleistet werden. „Platz-Sharing“ könne auch ausprobiert werden, nur muss sich der Kinderschutzbund noch auf die Suche nach zwei Mitarbeitern machen: Eine Erzieherin in Leitung sowie eine Ergänzungskraft werden noch gesucht. „Es ist alles noch nicht abgeschlossen.“ Doch frisch gewählt, kann sich der neue Team-Vorstand jetzt auch offiziell ans Werk machen.
- ala

Quelle: „Burghauser Anzeiger/26. Juni 2021“ 

Neuer Team-Vorstand 2021
Fünf statt eine: Gwendolyn Huss (vorne) führte bisher den Kinderschutzbund.
Nun besteht die Spitze aus fünf Frauen, darunter Maria Schallmoser (l.), Brigitte Müller (3.v.l.), Sabina Schneider-Reisinger (4.v.l.) und Anna Spindler (r.).
Sabine Krause-Lackerbauer (2.v.l.) und Christine Auberger (hinten, rechts) agieren als Beisitzer,
Anita Allmannsberger (2.v.r.) und Stephanie Biller sind als Mitarbeiterinnen weiter an Bord.
© Nöbauer
Neuer Team-Vorstand 2021
Fünf statt eine: Gwendolyn Huss (vorne) führte bisher den Kinderschutzbund. Nun besteht die Spitze aus fünf Frauen, darunter Maria Schallmoser (l.), Brigitte Müller (3.v.l.), Sabina Schneider-Reisinger (4.v.l.) und Anna Spindler (r.). Sabine Krause-Lackerbauer (2.v.l.) und Christine Auberger (hinten, rechts) agieren als Beisitzer, Anita Allmannsberger (2.v.r.) und Stephanie Biller sind als Mitarbeiterinnen weiter an Bord.
Foto: Nöbauer