Von Grundrechten im Alltag bis zur Jugendarbeit (PNP 29.10.2013)

Burghauser Einrichtungen stellen Reihe mit 15 Veranstaltungen zum Thema Recht auf die Beine

Burghausen. Vier Einrichtungen, vier Schwerpunktgebiete – und alles dreht sich um das Thema Recht. Bereits zum siebten Mal haben sich die Burghauser Bürgerinsel, der Kinderschutzbund, Frauen helfen Frauen und das Jugendbüro der Stadt Burghausen zusammengeschlossen, um gemeinsam eine Veranstaltungsreihe auf die Beine zu stellen. „Wir wollen heuer das Thema Recht bei der Bevölkerung ins Bewusstsein rücken und zum Gesprächsstoff machen“, erklärt Alfred Danninger von der Bürgerinsel. Die besondere Kooperation mache es möglich, für alle Zielgruppen Veranstaltungen anzubieten.

Jede Einrichtung für sich deckt einen Themenbereich ab. Die Bürgerinsel hat sich Verbraucherschutz-Tipps auf die Fahnen geschrieben. Die Veranstaltungen richten sich in besonderem Maße an Senioren, egal, ob es sich um das richtige Vererben dreht oder um Kriminalität speziell gegen ältere Menschen wie dem sogenannten Enkeltrick. „Es gibt sehr viele Ängste und Halbwissen, was in den Köpfen der Menschen herumgeistert. Da wollen wir aufklären“, sagt Danninger.

Dem Kinderschutzbund geht es darum, Präventionsarbeit zu leisten. Die Wanderausstellung „Echt Stark“ an der Förderschule zum Beispiel läuft einen ganzen Monat lang und thematisiert den Schutz vor sexuellem Missbrauch. Auch das Thema Mobbing wird mit Workshops in Klassen und einem Elternabend aufgegriffen. „Unser Wunsch wäre es, speziell fortgebildete Mobbingberater an die Schulen zu bekommen“, sagt Anita Altmannsberger von Kinderschutzbund.

Frauen helfen Frauen setzt sich mit den Rechten von Frauen und Mädchen auseinander. Ein Vortrag zum Opferentschädigungsgesetz informiert über die Möglichkeiten finanzieller Entschädigung bei häuslicher oder sexueller Gewalt. Ein Selbstbehauptungskursus unter dem Motto „Nicht mit mir“ für Mädchen ab 14 Jahren, soll das Selbstbewusstsein stärken. Das Jugendbüro setzt sich in seinen Veranstaltungen mit dem weiten Thema Menschenrechte auseinander. Rudolf Zeilner liest aus dem Tagebuch seines Onkels, der als Soldat den Kessel von Stalingrad erlebt, aber nicht überlebt hat. Es gibt jedoch auch eine Informationsveranstaltung für Jugendleiter, die unter anderem die Aufsichtspflicht oder das Jugendschutzgesetz thematisiert. Um das „Recht auf Genuss“ geht es beim Dunkelparcours. „Wir gehen heute mit übersättigten Eindrücken durchs Leben. Bei diesem Parcours wird die Umgebung mal anders erlebt, und die Sinne werden geschärft“, sagt Hannes Schwanker.

„Besonders interessant dürfte eine Veranstaltung im Bürgerhaus sein“, verspricht Alfred Danninger. Im Erzählcafé beschäftigen sich die Jugendparlamentarier Valeria und Robert Hermann, Jung-Stadtrat und Rechtsanwalt Peter Schacherbauer sowie Stadtpolitiker und Betriebsratsvorsitzender Alfons Kettner damit, inwieweit Grundrechte im Alltag eine Rolle spielen. Die Veranstaltungsreihe beginnt am Montag, 4. November, mit der Eröffnung der Wanderausstellung. Danach geht es Schlag auf Schlag. „Der November ist der Schwerpunktmonat“, gesteht Danninger. Anfang Dezember laufen dann mit dem Workshop zum Thema Mobbing mit der Franz-Xaver-Gruber Mittelschule und den Informationsveranstaltungen für Eltern und Lehrer zu diesem Thema die letzten Aktionen der Veranstaltungsreihe.

(Nina Kallmeier)

Alles was recht ist
(v.l.n.r.) Hannes Schwankner, Michaela Müller, Anita Allmannsberger und Alfred Danninger